26.02.2020 Brüssel. EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides hat heute (Mittwoch) in Rom unterstrichen, dass der Austausch von Echtzeit-Information und eine enge Koordinierung zwischen den EU-Staaten entscheidend sind im Kampf gegen eine weitere Ausbreitung des Coronavirus COVID-19. Nach einem Treffen mit dem italienischen Gesundheitsminister Roberto Speranza, dem WHO-Direktor für Europa, Hans Kluge, und Andrea Ammon, der Leiterin des Europäischen Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC), sagte sie zudem: „Wir haben die EU-Staaten aufgefordert, ihre Pandemiepläne sowie die Kapazitäten ihrer Gesundheitswesen zu überprüfen, einschließlich der Kapazitäten für Diagnose, Laboruntersuchungen und Verfahren zur Ermittlung von Kontaktpersonen.“ Die EU-Länder sollten diese Informationen im Sinne der Sicherheit aller bereitstellen. Sie warnte jedoch auch vor Panik und Desinformation rund um COVID-19.
„Dies ist eine besorgniserregende Situation, aber wir dürfen nicht in Panik verfallen. Wir müssen wachsam sein, wenn es um Fehlinformationen und Desinformationen sowie um fremdenfeindliche Äußerungen geht, die die Bürger in die Irre führen und die Arbeit der Behörden in Frage stellen“, warnte Kyriakides.
Der Ausbruch von COVID-19 sei ein Test für die bestehenden globalen Notfallreaktionsmechanismen sowie für die Zusammenarbeit innerhalb der EU.
Kyriakides begrüßte in diesem Zusammenhang die Schlussfolgerungen des gestrigen Ministertreffens. „Ich begrüße die Unterstützung, die die anwesenden Minister dafür zum Ausdruck gebracht haben, die Grenzen offen zu halten und nicht auf Maßnahmen zurückzugreifen, die zu diesem Zeitpunkt als unverhältnismäßig und ineffizient angesehen werden könnten. Ich begrüße auch die Absicht der kroatischen Präsidentschaft, regelmäßige Treffen mit den EU-Gesundheitsministern einzuberufen. Es ist wichtig, dass Kontakten auf technischer Ebene auch Diskussionen auf politischer Ebene folgen“, sagte Kyriakides.
Die Kommission werde einheitliche Information für Reisende erstellen, die aus Risikogebieten zurückkehren oder dorthin reisen. Zudem soll ein gemeinsames Beschaffungsverfahren geschaffen werden, um bei Bedarf den Zugang zu persönlicher Schutzausrüstung in den EU-Mitgliedstaaten zu unterstützen.
Experten von EU-Kommission, WHO und ECDC haben Italien im Rahmen einer gemeinsamen Mission besucht, um zu überprüfen, wie eine weitere Ausbreitung des Virus eingedämmt werden kann.
Links zum Thema:
Mitschnitt der Pressekonferenz in Rom
Fragen und Antworten zum Coronavirus: Was tut die EU?
Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.