Neues Austauschprogramm für junge Jobsuchende: Erste Mitgliedstaaten sagen rund 270 Millionen Euro für die Initiative ALMA zu © Europäische Union, 2018, Quelle: EU-Kommission - Audiovisueller Dienst, Fotograf*in: Lukasz Kobus

17.05.2022 Brüssel. Die ersten Mitgliedstaaten, darunter Deutschland, haben Zusagen zur Umsetzung der neuen Kommissionsinitiative ALMA (Aim, Learn, Master, Achieve – Anvisieren, Lernen, Meistern, Ankommen) gemacht. ALMA wird benachteiligte junge Menschen beim Zugang zum Arbeitsmarkt oder auf ihrem weiteren Bildungsweg unterstützen. ALMA baut die 2008 von Deutschland ins Leben gerufenen Initiative „IdA – Integration durch Austausch“ aus.
Margaritis Schinas, der für die Förderung unserer europäischen Lebensweise zuständige Vizepräsident, erklärte: „Mit ALMA wollen wir jungen Menschen dabei helfen, ihren Weg im Leben zu finden und dort wieder anzusetzen, wo sie den Anschluss verloren haben. Europa soll für sie greifbar werden – mit Berufserfahrung, besseren Aussichten und einer höheren Jugendbeschäftigung. Heute noch Hoffnungsträger, morgen die Macher einer besseren Zukunft!“

Mehr als die Hälfte der Mitgliedstaaten plant die Einführung von ALMA in ihren Ländern, wie die Kommission vergangene Woche auf ihrer Veranstaltung zur Jugendbeschäftigung bekannt gab. Stand heute haben bereits acht Mitgliedstaaten Zusagen in Höhe von rund 270 Mio. Euro für ALMA im Rahmen ihrer Programme des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) gemacht. Mit weiteren Zusagen wird gerechnet, damit junge Menschen aus ganz Europa von dieser neuen Initiative profitieren können.

Nicolas Schmit, der für Beschäftigung und soziale Rechte zuständige EU-Kommissar, sagte: „Die EU unterstützt alle jungen Menschen – nicht nur die leistungsfähigsten, sondern auch jene, die es schwer haben. ALMA bringt benachteiligten jungen Menschen Selbstvertrauen und die Gewissheit, es im Leben zu etwas bringen zu können. Die Kommission wird alles daran setzen, ALMA zum Erfolg zu machen.“

Auf der Veranstaltung zur Jugendbeschäftigung am 12. Mai erörterten Regierungsvertreter, Vertreter der internationalen Arbeitsorganisation, der Sozialpartner sowie von Unternehmen und öffentlichen Arbeitsverwaltungen die Herausforderungen und Chancen im Zusammenhang mit der Jugendbeschäftigung. Sie tauschten sich darüber aus, wie das neue Inklusions- und Mobilitätsprogramm ALMA zum Erfolg werden kann. Junge Menschen aus Belgien, Tschechien, Deutschland, Irland, Italien, Polen, Spanien und Schweden kamen ebenfalls nach Brüssel und berichteten dort über ihre positiven Erfahrungen mit ähnlichen Programmen wie ALMA und wie diese ihrem Leben eine neue Wendung gegeben hatten.

Hintergrund zu ALMA

In ihrer Rede zur Lage der Union kündigte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die neue Initiative ALMA für das Europäische Jahr der Jugend 2022 an. Sie erklärte: „Europa braucht alle seine jungen Menschen. Wir müssen diejenigen stärker unterstützen‚ die durchs Netz gefallen sind – junge Menschen, die keine Arbeit haben, nicht zur Schule gehen und keine Berufsausbildung absolvieren. Für sie werden wir ein neues Programm namens ALMA auflegen.“

ALMA ist eine Initiative zur Inklusion benachteiligter junger Menschen (zwischen 18 und 30 Jahren), die keine Arbeit haben, nicht zur Schule gehen und keine Berufsausbildung absolvieren. Das Programm ermöglicht den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine berufliche Lernerfahrung für einen Zeitraum von 2 bis 6 Monaten in einem anderen EU-Land. Vor und nach ihrem Auslandsaufenthalt werden sie intensiv geschult.

ALMA soll ihnen zu Kompetenzen, Wissen und Berufserfahrung verhelfen, sodass sie den Einstieg in den Arbeitsmarkt oder eine Ausbildung schaffen, sobald sie wieder zu Hause sind. Ein weiteres Ziel ist das Knüpfen von Kontakten in ganz Europa.

Die Mitgliedstaaten sind dazu aufgerufen, aus ihren jeweiligen Programmen im Rahmen des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) 2021-2027 Mittel zur Umsetzung der ALMA-Initiative bereitzustellen. Darüber hinaus leistet die Kommission administrative Unterstützung, damit die Mitgliedstaaten die Initiative zum Laufen bringen und umsetzen können.

Mit dieser neuen Initiative beweist die Kommission erneut ihr Engagement im Rahmen der europäischen Säule sozialer Rechte, indem sie Ungleichheiten angeht und insbesondere benachteiligten jungen Menschen hilft, Arbeit zu finden und sich fortzubilden. ALMA wird auch zur Umsetzung der Jugendgarantie beitragen, die 2020 ausgebaut wurde. Auf diese Weise ergänzt ALMA bestehende Mobilitätsprogramme für junge Menschen wie Erasmus+ oder das Europäische Solidaritätskorps.

Weitere Informationen:

Pressemitteilung: Umsetzung der ALMA-Initiative – erste Mitgliedstaaten sagen rund 270 Mio. Euro zu

Website von ALMA (Aim, Learn, Master, Achieve)

Website zum Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+)

Website zum Europäischen Jahr der Jugend

 

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.