Niedersachsen und Andalusien kooperieren bei beruflicher Bildung © Niedersächsisches Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung

PresseInformation des Niedersächsischen Ministeriums für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung vom 18.05.2020.

HANNOVER. Niedersachsen und Andalusien wollen in der beruflichen und schulischen Bildung enger zusammenarbeiten. Ein entsprechender Kooperationsvertrag wurde in diesen Tagen vom Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung sowie dem Kultusministerium auf der einen Seite und dem Kultusministerium der Andalusischen Landesregierung auf der anderen Seite unterzeichnet. Im Mittelpunkt der Vereinbarung stehen die Weiterentwicklung der beruflichen Bildung mit einem ersten Pilotprojekt zur dualen Ausbildung in Andalusien sowie die Begegnung und der Austausch von Lehrkräften, Auszubildenden, Schülerinnen und Schülern.

„Ich freue mich, dass wir nach einer erfolgreichen Vorbereitungsphase zusammen mit den Partnern in Andalusien gerade jetzt ein Zeichen für gute Zusammenarbeit und Solidarität in Europa setzen können“, erklärte Europaministerin Birgit Honé am Montag in Hannover. Der Vereinbarung sei ein Erasmus+-Projekt mit Beteiligten aus Niedersachsen, Andalusien und der italienischen Region Kampanien vorausgegangen. Dessen wichtigstes Ergebnis sei die Empfehlung gewesen, ein Pilotprojekt zur Dualen Berufsausbildung angelehnt an das deutsche Modell und finanziert aus spanischen sowie europäischen Mitteln zu realisieren. „Die europaweiten Einschränkungen durch COVID-19 haben zwar zu Anpassungen im Zeitplan geführt, wir sind aber optimistisch, dass der erste Ausbildungsjahrgang für Logistik zu Jahresbeginn 2021 in Andalusien mit Unterstützung niedersächsischer Expertinnen und Experten an den Start gehen kann“, erläuterte Honé. Niedersachsen leiste damit einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung einer nachhaltigen Berufsausbildung und Verringerung der Jugendarbeitslosigkeit in Südeuropa. „Gerade beim wirtschaftlichen Wiederaufbau nach der Corona-Krise spielen gut ausgebildete Fachkräfte eine zentrale Rolle.

Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne erklärte: „Gerade in dieser Zeit, in der Europa an mancher Kante wegzubrechen droht, brauchen wir mehr Verständnis für das jeweilige Anderssein der europäischen Partner.“ Dafür brauche es Begegnungsangebote und Kooperationen wie diese, die vor allem junge Menschen aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen in Europa zusammenführten. „Ich freue mich, wenn es damit zugleich gelingt, die Ausbildungsqualität sowie berufliche Mobilität junger Auszubildender in Niedersachsen und Andalusien zu fördern“, sagte Tonne vor dem Hintergrund, dass Austausch und Zusammenarbeit niedersächsischer und andalusischer berufsbildender und allgemeinbildender Schulen vorgesehen sind.

Mit der Kooperationsvereinbarung ist die Voraussetzung geschaffen, dass nach dem Ende von Reisebeschränkungen junge Menschen europäische Vielfalt in der direkten Begegnung erleben können. „Wer an einem europäischen Austauschprogramm teilnimmt, der kommt weltoffener und mit wichtigen Erfahrungen für sein künftiges Leben zurück“, sagte Ministerin Honé. Das Kooperationsprogramm sei ein Baustein bei der Umsetzung des Landtagsbeschlusses, wonach jedem Jugendlichen bis zum Ende seiner Ausbildung der Aufenthalt in einem EU-Nachbarland ermöglicht werden solle.