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Studie: Steigender Fachkräftebedarf in der Langzeitpflege erfordert mehr Mobilität in der EU und Migration aus Drittländern © Europäische Union, 2019, Quelle: EU-Kommission - Audiovisueller Dienst, Fotograf*in: Mauro Bottaro

25.02.2021 Brüssel. Die Zahl der Arbeitskräfte in der Gesundheits- und Langzeitpflege in der EU muss zwischen 2018 und 2030 um elf Millionen steigen, um den Anforderungen einer alternden Bevölkerung gerecht zu werden. Bei der Versorgung der steigenden Zahl älterer Menschen werden Zuwanderung aus Drittländern und die Mobilität innerhalb der EU eine zunehmend wichtige Rolle spielen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) der EU-Kommission.

Im Jahr 2018 gab es in der EU fast zwei Millionen Beschäftigte in der Gesundheits- und Langzeitpflege, die in einem anderen Land als ihrem Geburtsland arbeiten. Die Zahl dieser im Ausland geborenen Arbeitskräfte ist in den letzten Jahren gestiegen. Diese Arbeitskräfte sind auch nicht gleichmäßig verteilt, denn mehr als zwei Drittel sind in nur fünf EU-Ländern beschäftigt: Deutschland, Italien, Schweden, Frankreich und Spanien.

Der Bericht empfiehlt, die derzeitigen Wanderrichtungen in der Arbeitsmigration mit Überlegungen zur Gesundheits- und Langzeitpflegesystem zu verknüpfen und dabei den Globalen Verhaltenskodex der WHO zu berücksichtigen. Dies könnte die Hin- und Rückwanderung fördern und sowohl für die Herkunfts- als auch für die Zielländer Vorteile bringen. Es würde auch die Anerkennung von Qualifikationen erleichtern und die Kompetenzen von Migranten und mobilen Arbeitskräften in der EU stärken.

Kommissionsvizepräsidentin Dubravka Šuica, zuständig für Demokratie und Demografie, sagte: „Europa ist ein alternder Kontinent, und während eine höhere Lebenserwartung und mehr Lebensjahre bei guter Gesundheit in erster Linie eine Errungenschaft sind, müssen wir uns auf einen steigenden Bedarf an Langzeitpflege vorbereiten. Unsere gemeinsame Herausforderung besteht darin, eine erschwingliche und qualitativ hochwertige Langzeitpflege sowie eine angemessene Anzahl von Arbeitskräften zu sichern.“

Hintergrund

Die Kommission hat eine Reihe von politischen Initiativen ergriffen, um die EU-Länder bei der Bewältigung der Herausforderungen einer alternden Bevölkerung und der Auswirkungen auf den Gesundheits- und Pflegesektor zu unterstützen. Dazu gehören die ersten Schritte zum Aufbau der Europäischen Gesundheitsunion und der Pakt für Kompetenzen, der als zentrales Element der Europäischen Qualifikationsagenda ins Leben gerufen wurde.

Mit dem Grünbuch zur Bevölkerungsalterung wurde eine umfassende öffentliche Konsultation zu einer Reihe von Fragen eingeleitet, u. a. dazu, wie belastbare Gesundheits- und Langzeitpflegesysteme aufgebaut werden können. Eine weitere wichtige Initiative, die in Kürze vorgelegt werden soll, ist der Aktionsplan zur Europäischen Säule sozialer Rechte. Die Säule bietet einen Kompass zur Bewältigung der sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit, einschließlich des demografischen Wandels. Lesen Sie die GFS-Pressemitteilung und den vollständigen Bericht hier.

Links zum Thema:

Daily News vom 25. Februar 2021

Pressemitteilung der Gemeinsamen Forschungsstelle

Der Bericht

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.