Team Europa: EU und Deutschland unterstützen Textilarbeiterinnen und -arbeiter in Bangladesch © Europäische Union, 2018, Quelle: EU-Kommission - Audiovisueller Dienst, Fotograf*in: Mauro Bottaro

11.12.2020 Brüssel. Die Europäische Union und Deutschland arbeiten mit der Regierung von Bangladesch zur Sicherung der Existenzgrundlagen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in exportorientierten Industriezweigen zusammen und stellen dafür 113 Millionen Euro bereit. Aufgrund der sozioökonomischen Folgen der Coronavirus-Pandemie sind diese Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit einem erhöhten Armutsrisiko konfrontiert. Die finanzielle Unterstützung ist Teil der weltweiten Reaktion von Team Europa auf die COVID-19-Krise und soll ein Sicherheitsnetz für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bieten, die von den wirtschaftlichen Folgen besonders betroffen sind.

Jutta Urpilainen‚ EU-Kommissarin für internationale Partnerschaften, erklärte dazu: „Die Coronavirus-Pandemie hat weltweit schwerwiegende Folgen, und es sind die Armen, die als erste darunter leiden. Mit den Mitteln werden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die ihren Arbeitsplatz verloren haben, ein Einkommen gesichert. Zudem soll ein längerfristiger tragfähiger Sozialversicherungsmechanismus für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in wichtigen Exportsektoren geschaffen werden. In enger Abstimmung mit ihren Mitgliedstaaten und gleichgesinnten Partnern ist die EU nach wie vor entschlossen, die Regierung von Bangladesch bei der Stärkung seines Sozialschutzsystems zu unterstützen.“

Der deutsche Bundesminister für Entwicklung, Gerd Müller, fügte hinzu: „Wir werden entweder gemeinsam COVID-19 besiegen, oder gar nicht. Es ist ein starkes Zeichen der Solidarität, dass Team Europa an einem Strang zieht und in diesen schwierigen Zeiten ein verlässlicher Partner für Bangladesch bleibt. Die vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Bekleidungs- und Lederindustrie werden durch unsere gemeinsamen Anstrengungen besser geschützt werden. Dies ist wichtig, da Bangladesch das von dieser Pandemie am zweitstärksten betroffene Land in Südasien ist.“

Die Coronavirus-Pandemie hat zu einer gesundheitlichen Notlage mit unmittelbaren wirtschaftlichen Folgen geführt. Die Regierung von Bangladesch reagierte rasch mit umfangreicher Hilfe, um die sozioökonomischen Auswirkungen abzufedern, wobei sie Bangladeschis, die in Armut leben oder besonders bedürftig sind, besondere Aufmerksamkeit schenkt. Darüber hinaus wurden bedeutende Konjunkturpakete für die Industrie zusammengestellt.

Die Finanzhilfe der EU und Deutschlands in Höhe von 113 Millionen Euro wird über das EU-Sektorhaushaltsprogramm zur Reform der nationalen Strategie für die soziale Sicherheit in Bangladesch bereitgestellt. Diese Unterstützung wird es den betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ermöglichen, einen bestimmten kritischen Zeitraum zu überbrücken, ohne dass es zu größeren Beeinträchtigungen ihres Lebensunterhalts oder ihres Konsums kommt.

Im Einklang mit den Leitlinien des Ministeriums für Arbeit und Beschäftigung von Bangladesch wird Arbeitnehmern, die während der Pandemie Einkommenseinbußen erleiden und infolge der weltweit rückläufigen Nachfrage oder notwendiger Gesundheits- und Gesundheitsschutzmaßnahmen ihren Arbeitsplatz verloren haben, eine befristete Bargeldhilfe gewährt. Arbeitnehmerinnen und Arbeiter, die für eine Unterstützung in Frage kommen, werden 3.000 Taka pro Monat [ca. 30 Euro] für einen Zeitraum von drei Monaten erhalten.

Links zum Thema:

Team Europa: EU und Deutschland arbeiten mit der Regierung von Bangladesch zur Sicherung der Existenzgrundlagen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in exportorientierten Industriezweigen zusammen
Presseinformation der EU-Kommission vom 10.12.2020.

Entwicklungszusammenarbeit der EU in Bangladesch

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.