19.06.2020 Brüssel. Zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni bekräftigen die Europäische Kommission und der Hohe Vertreter für die Außen- und Sicherheitspolitik, Josep Borrell, in einer gemeinsamen Erklärung die ungebrochene Unterstützung der EU für Menschen, die weltweit internationalen Schutz benötigen. Um konkrete Hilfe zu würdigen, hat die Kommission anlässlich des Weltflüchtlingstags zwölf Finalisten für den EU-Forschungspreis zu erschwinglicher High-Tech in der humanitären Hilfe bekanntgegeben. Die Firma Friz Biochem aus Neuried bei München ist mit einem Projekt zur Tuberkulosediagnostik in der engeren Wahl.
„Dieses Jahr fällt der Weltflüchtlingstag in eine Zeit, in der die Welt mit einer Pandemie kämpft, die Hunderttausende Menschen das Leben kostet und die Existenzgrundlage von Millionen Menschen bedroht. Unter dieser Situation leiden Flüchtlinge, Binnenvertriebene, Migrantinnen und Migranten und Staatenlose umso schwerer. Die EU ist sich ihrer Mitverantwortung dafür bewusst, Bedürftigen Schutz zu gewähren und andere Länder zu unterstützen. Die EU-Mitgliedstaaten haben zugesagt, im Jahr 2020 fast 30.000 Flüchtlinge neu anzusiedeln. Die Kommission wird die Mitgliedstaaten weiterhin bei der Erfüllung ihrer Zusagen unterstützen“, heißt es in der Erklärung.
„Weltweit musste einer von 97 Menschen vor Konflikten oder Verfolgung fliehen. Ende 2019 waren fast 80 Millionen Menschen gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Die Europäische Union bekräftigt ihre ungebrochene Solidarität mit den Millionen Menschen, die aus ihrem Land fliehen und bisweilen ihre Familien zurücklassen müssen, weil ihre Heimat nicht mehr sicher ist. […] Die EU setzt sich für die Einhaltung der Genfer Flüchtlingskonvention ein, die der Eckpfeiler für den Schutz von Flüchtlingen ist. Zudem setzt sie auf die Wahrung des Rechts auf Asyl und des Grundsatzes der Nichtzurückweisung, wie sie in der EU-Grundrechtecharta verankert sind. Es ist von wesentlicher Bedeutung, dass auch während der Coronavirus-Pandemie diese Grundprinzipien weiterhin weltweit gelten, damit die Bedürftigen weiterhin Zugang zu Verfahren für internationalen Schutz haben und Schutz finden können, auch durch Neuansiedlung.“
Der mit 5 Millionen Euro dotierte Preis zu erschwinglicher High-Tech in der humanitären Hilfe wird im Rahmen des EU-Forschungs- und Innovationsprogramms Horizont 2020 vergeben und zeichnet die besten und kostengünstigen technologiebasierten Lösungen für humanitäre Hilfe aus. Er ist in fünf Kategorien unterteilt: Unterkünfte und damit verbundene Hilfe, Wasser, Hygiene und Abwasserentsorgung, Energie, Gesundheit und medizinische Versorgung sowie eine „offene“ Kategorie. Zu den Technologien können Nanotechnologien, fortschrittliche Materialien oder 3D-Druck gehören. Eine Übersicht der Finalisten wird hier zu finden sein.
Links zum Thema:
Die vollständige Erklärung zum Weltflüchtlingstag
UNHCR-Bericht zu Menschen auf der Flucht
Website des EU-Forschungspreis für erschwingliche High-Tech für humanitäre Hilfe
Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland