EU lotet weitere Maßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft aus © Europäische Union, 2020, Quelle: EU-Kommission - Audiovisueller Dienst, Fotograf*in: Lukasz Kobus

Die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten loten weitere Maßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft in der Coronakrise aus. Der für Wirtschaft zuständige Exekutiv-Vizepräsident der Kommission, Valdis Dombrovskis, betonte am Montagabend nach einer Videokonferenz mit den EU-Finanzministern, dass auf Basis des Artikels 122.2 im EU-Vertrag Mitgliedstaaten unterstützt werden können, die von Naturkatastrophen oder außergewöhnlichen Ereignissen betroffen sind. Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni sagte gegenüber der Financial Times, dass weitere Schritte in Vorbereitung seien. Eine Möglichkeit wäre, dass der Europäische Stabilitätsmechanismus ESM einigen Mitgliedstaaten vorsorgliche Kreditlinien gewährt. Die EU-Staats- und Regierungschefs werden bei ihrem Gipfel per Videoschalte am Donnerstag verschiedene Szenarien diskutieren.
Gemeinsam gegen das Coronavirus: EU-Kommission trifft Telekommunikationsunternehmen © Europäische Union, 2019, Quelle: EU-Kommission - Audiovisueller Dienst, Fotograf*in: Jennifer Jacquemart

Wie belastbar unsere Netze sind und wie man den Austausch von anonymisierten Daten im Kampf gegen das Coronavirus verbessern kann, hat Binnenmarktkommissar Thierry Breton heute (Dienstag) mit den Spitzen der europäischen Telekommunikationsunternehmen und dem Verband der Mobilfunkbetreiber besprochen. „Die Telekommunikationsunternehmen spielen eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung der europäischen Bürger und Unternehmen in einer so beispiellosen Situation. Sie alle haben sich verpflichtet, das reibungslose Funktionieren des offenen Internet zu gewährleisten und Überlastungen zu verhindern. Dies sind gute Nachrichten für alle Europäer“, sagte Kommissar Breton.
Coronavirus: Finanzminister beraten über Ausweichklausel im Stabilitäts- und Wachstumspakt © Europäische Union, 2020, Quelle: EU-Kommission - Audiovisueller Dienst, Fotograf*in: Lukasz Kobus

Die EU-Finanzminister beraten heute (Montag) ab 15 Uhr über die Vorschläge der Europäischen Kommission zur raschen, energischen und koordinierten Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie. Am Freitag hatte die Kommission vorgeschlagen, die allgemeine Ausweichklausel des Stabilitäts- und Wachstumspakts (SWP) zu aktivieren. Sobald der Rat die Aktivierung der Klausel gebilligt hat, können die Mitgliedstaaten mit ihren Maßnahmen zur Krisenreaktion vorübergehend von den haushaltspolitischen Anforderungen im europäischen fiskalpolitischen Rahmen abweichen. „Wir schlagen ein Höchstmaß an Flexibilität im Umgang mit unseren Vorschriften vor, damit die nationalen Regierungen jeden unterstützen können – ihre Gesundheitssysteme, ihr Gesundheitspersonal und die Menschen, die die Krise so heftig trifft“, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
Coronakrise: Kommission genehmigt Beihilfen in Deutschland, Frankreich, Italien, Portugal und Dänemark umgehend © Europäische Gemeinschaften, 1996, Quelle: EU-Kommission - Audiovisueller Dienst

Deutschland, Frankreich, Italien, Portugal und Dänemark haben am Wochenende grünes Licht von der europäischen Wettbewerbsaufsicht für staatliche Beihilfen bekommen, mit denen sie ihre Wirtschaft in der Coronakrise unterstützen wollen. „Wir arbeiten rund um die Uhr mit den Mitgliedstaaten zusammen, um es ihnen zu ermöglichen, rasche, wirksame und gezielte Maßnahmen zur Stützung der europäischen Wirtschaft in dieser schwierigen Zeit zu ergreifen, ohne dem Binnenmarkt zu schaden“; sagte die für Wettbewerbspolitik zuständige Exekutiv-Vizepräsidentin der Kommission, Margrethe Vestager. „Wir müssen dafür sorgen, dass der Binnenmarkt diese Krise übersteht und anschließend wieder kräftig in Schwung kommt.“
EU mobilisiert Soforthilfe nach Erdbeben in Kroatien © Europäische Union, 2017, Quelle: EU-Kommission - Audiovisueller Dienst, Fotograf*in: Mauro Bottaro

Nach dem schweren Erdbeben in Kroatien am Wochenende hat die EU auf Ersuchen der kroatischen Behörden ihren Katastrophenschutz aktiviert. „Die EU ist da, um Kroatien in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen. Ich danke Slowenien, Ungarn, Österreich und Italien für ihre Angebote im Rahmen unseres Katastrophenschutzverfahrens“, so Janez Lenarčič, EU-Kommissar für Krisenmanagement. „Unsere Gedanken sind bei allen Betroffenen und bei den nationalen Ersthelfern vor Ort. Wir sind bereit, weitere Hilfe zu leisten.“