Erasmus+: Erste Projekte der Lehrerbildung ausgewählt, darunter fünf mit deutscher Beteiligung © Europäische Union, 2018, Quelle: EU-Kommission - Audiovisueller Dienst, Fotograf*in: Lukasz Kobus

21.02.2022 Brüssel. Mit 15 Mio. Euro unterstützt die EU-Kommission im Rahmen von Erasmus+ die Förderung der Lehrerbildung durch Erasmus+-Lehrerakademien. Mariya Gabriel, Kommissarin für Forschung, Innovation und Bildung, Kultur und Jugend, gab am Montag (21. Februar) die ersten ausgewählten Projekte im Rahmen der neuen Erasmus+-Lehrerakademien bekannt.
Die elf Projekte, darunter fünf mit deutscher Beteiligung, die über einen Zeitraum von drei Jahren mit 15 Mio. Euro aus dem Erasmus+-Budget gefördert werden, bieten Lehrkräften in allen Phasen ihrer beruflichen Laufbahn Lernmöglichkeiten, die Mobilität, Lernplattformen und Berufsgemeinschaften umfassen.

So koordiniert z.B. die Technische Universität Dresden das Projekt TAP-TS – Lehrerakademie. Ziel des Projekts ist es, Lehrmaterialien zur Erziehung zur ökologischen Nachhaltigkeit für den Einsatz in europäischen Schulen und in der Lehrerausbildung zu produzieren, zu erproben und zu veröffentlichen. Alle TAP-TS-Lehrerakademien werden quelloffen sein. Sobald das Projekt abgeschlossen ist, können alle TAP-TS-Ressourcen von Lehrern und Lehrerausbildern in der gesamten EU frei übernommen oder angepasst werden. Ziel ist es, eine Bewegung und eine Gemeinschaft von Lehrern zu schaffen, die die TAP-TS-Erfahrung als Grundlage für einen nachhaltigen Unterricht nutzen.

Ein weiteres Projekt, TESTEd, wird unter Federführung der Ruhr-Universität Bochum u.a. mit einem Konsortium von Universitäten in Oulu, Cork, Sevilla und Braga einen interdisziplinären europäischen Lehrplan entwickeln, der Lehrerinnen und Lehrer bei globalen Unterrichtsherausforderungen wie z.B. Nachhaltigkeit, aktive Bürgerschaft, Geschlechtersensibilität, Mehrsprachigkeit und Digitalisierung unterstützen soll.

Kommissarin Gabriel sagte: „Der Lehrerberuf ist einer der Berufe, die die Welt verändern. Mit dem Wandel unserer Gesellschaft ändert sich auch der Lehrerberuf. Wir können keine neuen Kompetenzen vermitteln, ohne die Art und Weise, in der wir lernen, anzupassen. Wir wollen, dass Erasmus+-Lehrkräfteakademien zu praktischen Gemeinschaften und Anbietern von lebenslangem Lernen für Lehrkräfte werden. Die Lehrerakademien sollten dem Beruf auch dabei helfen, sich stärker unterstützt und geschätzt zu fühlen und die berufliche Laufbahn besser zu erfüllen. Dies ist eine weitere große Herausforderung vor uns, zumal so viele Mitgliedstaaten mit einem Mangel an Lehrkräften konfrontiert sind.“

Erasmus+-Lehrerakademien sind europäische Partnerschaften von Anbietern der Lehrerausbildung, die eine europäische und internationale Perspektive für die Lehrerausbildung entwickeln werden. Diese Akademien werden sich für Mehrsprachigkeit, Sprachbewusstsein und kulturelle Vielfalt einsetzen, die Lehrerausbildung im Einklang mit den Prioritäten der EU in der Bildungspolitik entwickeln und zur Verwirklichung der Ziele des europäischen Bildungsraums beitragen. Die ersten ausgewählten Projekte umfassen 182 Organisationen aus 23 Ländern. Von den 182 teilnehmenden Organisationen sind 43 Einrichtungen für die Erstausbildung von Lehrkräften, 24 Anbieter beruflicher Weiterbildung, 47 berufsbildende Schulen und 68 andere Organisationen mit einschlägigem Fachwissen in der Lehrerausbildung und/oder Stellen, die Standards, Qualifikationen oder Qualitätssicherung für die Lehrerausbildung oder die Forschung festlegen.

Vom 15. März bis zum 7. September 2022 läuft eine neue Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für weitere Projekte im Rahmen von Erasmus+ Lehrerakademien.

Link zum Thema:

Daily News vom 21. Februar 2022

 

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.