16.10.2018 Brüssel/Bukarest – Modex Rumänien 2018, die größte Notfallübung für medizinisches Personal, die je im Rahmen des EU-Katastrophenschutz- verfahrens durchgeführt wurde, findet bis zum 18. Oktober 2018 in Bukarest statt. Daran teilnehmen werden mehr als 1000 Personen sowie medizinische Notfallteams aus Österreich, Deutschland, Italien, Rumänien, der Slowakei, Schweden, Norwegen und Israel sowie Experten aus anderen am Verfahren beteiligten Staaten.

„Diese Übung ist eine einzigartige Gelegenheit, das Funktionieren des Katastrophenschutzverfahrens und der gemeinsamen europäischen Katastrophenabwehr zu bewerten. Dieser Mechanismus hat seinen Wert schon unzählige Male bewiesen, beispielsweise angesichts der verheerenden Waldbrände in Süd- und Nordeuropa in diesem Sommer. Dennoch können unsere Kapzitäten und die Koordinierung der Einsätze stets noch weiter verbessert werden, um Leben in Europa und weltweit zu retten. Aus diesem Grund ist Modex für uns von so großem Nutzen“, erklärte Christos Stylianides‚ EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenmanagement.

Die Übung

Bei der Übung wird ein Erdbeben der Stärke 7,5 in Bukarest simuliert, das zu großflächigen Schäden an der Infrastruktur und zahlreichen Verletzten führt. Die nationalen Einsatzkräfte sind überfordert und Rumänien aktiviert das EU-Katastrophenschutzverfahren, durch das die Hilfe der teilnehmenden Länder koordiniert wird. Such- und Rettungsteams für Einsätze in Städten und medizinische Notfallteams müssen gebildet und Evakuierungsflugzeuge eingesetzt werden, um Verletzte an sichere Orte in Rumänien und anderen EU-Mitgliedstaaten zu bringen.

Das Ziel dieser Übung besteht darin, unter den konkreten Bedingungen vor Ort zu bewerten, inwieweit die medizinischen Notfallteams und Experten in der Lage sind, den Einsatz von Teams aus verschiedenen Ländern zu koordinieren.

Hintergrund

EU-Simulationsübungen sollen die operative Zusammenarbeit bei der Katastrophenhilfe verbessern. Dabei können Notfallpläne, Entscheidungsverfahren, die Kommunikation mit der Öffentlichkeit und den Medien bei schweren Notfällen getestet werden. Außerdem dienen sie dazu, den weiteren Ausbildungsbedarf und operative Lücken zu ermitteln.

Bei dieser Übung handelt es sich um die fünfte und letzte im Zeitraum 2017-2018. Frühere Übungen fanden im Vereinigten Königreich, in Dänemark, Bulgarien und Österreich statt. Die Übungen auf EU-Ebene werden von den teilnehmenden Ländern im Rahmen des Verfahrens mit einem finanziellen Beitrag der Kommission organisiert.

Das Katastrophenschutzverfahren erleichtert die Zusammenarbeit bei der Katastrophenabwehr von 34 Staaten (EU-28, Island, Montenegro, Norwegen, Serbien, die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien und die Türkei). Die teilnehmenden Länder bündeln die für weltweite Einsätze in von Katastrophen heimgesuchten Ländern verfügbaren Ressourcen. Durch das Verfahren werden die Hilfseinsätze innerhalb und außerhalb der EU koordiniert. Die Kommission verwaltet das Verfahren über das Notfallabwehrkoordinierungszentrum (ERCC).

Das Verfahren wurde anlässlich einiger der verheerendsten Katastrophen der letzten Jahre – beispielsweise des Erdbebens in Haiti (2010), des Tsunamis in Japan (2011), des Taifuns Haiyan, der die Philippinen traf (2013), des Ebola-Ausbruchs (2014), des Konflikts in der Ukraine (2014), des Erdbebens in Nepal (2015) – sowie zahlreicher Überschwemmungen und Waldbrände in Europa aktiviert.

Weitere Informationen:

Katastrophenschutzverfahren der EU

Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen