25.07.2018 Straßburg/Rom – Styx, The Other Side of Everything und Woman at War: Das sind die Finalisten im Rennen um den LUX-Filmpreis 2018. Die drei Finalistenfilme für den LUX-Filmpreis 2018 sind gestern (24. Juli) in Rom auf der „Giornate degli autori“- Pressekonferenz bekannt gegeben worden.
Im Finale um den begehrten Filmpreis des Europäischen Parlaments, der dieses Jahr bereits zum 12. Mal vergeben wird, sind:
- The Other Side of Everything (Druga strana svega) von Mila Turajlić (Serbien, Frankreich, Katar)
- Woman at War (Kona fer í stríð) von Benedikt Erlingsson (Island, Frankreich, Ukraine)
- Styx von Wolfgang Fischer (Deutschland, Österreich)
Der Dokumentarfilm „The Other Side of Everything“ der serbischen Regisseurin Mila Turajlić befasst sich mit der bewegten Geschichte eines Landes und seiner Gesellschaft in ihrem Kampf gegen Nationalismus und für Demokratie. Die Chronik einer Familie in Serbien entwickelt sich zu einem ergreifenden Portrait einer Aktivistin in Zeiten großer Unruhen und politischen Veränderungen und wirft Fragen nach der Verantwortung jeder Generation in Bezug auf die Zukunft auf.
Der Film „Woman at War“ des isländischen Regisseurs Benedikt Erlingsson erzählt die originelle, packende und intensive Geschichte eines starken Frauencharakters – einer Musiklehrerin in ihren Fünfzigern, die ein Doppelleben als engagierte Umwelt-Aktivistin führt. Als sie ihre bisher kühnste Aktion plant, erfährt sie, dass ihr Antrag auf Adoption eines Kindes endlich akzeptiert wurde und ein kleines Mädchen in der Ukraine auf sie wartet.
„Styx“ des österreichischen Regisseurs Wolfgang Fischer erscheint zunächst als Dokumentarfilm, ist aber eine meisterhaft komponierte Allegorie unserer polarisierten Welt und Ambivalenz gegenüber der Flüchtlingskrise. Die Protagonistin bricht zu ihrem Traumurlaub, einem Solo-Segeltörn im Atlantik, auf, sieht sich jedoch nach einem Sturm plötzlich mit einem schwer beschädigten Flüchtlingsboot voller Menschen, die dringend Hilfe benötigen, konfrontiert. Die Küstenwache schickt ihr Funkanweisungen, sich aus der Sache rauszuhalten, da sie nicht entsprechend ausgerüstet ist. Dies kollidiert jedoch mit ihrem sozialen Verantwortungsbewusstsein. Wird sie weitersegeln, während andere ertrinken?
Europäische Filme in europäischen Kinos
Die Filme kommen in den nächsten Wochen in verschiedene europäische Kinos. Eine gute Gelegenheit, die Filme zu sehen, sind auch die LUX-Filmtage im Herbst: Dank der Unterstützung des Europäischen Parlaments werden die drei Finalistenfilme in allen 24 Amtssprachen der EU untertitelt und in vielen Städten und auf verschiedenen Festivals in ganz Europa gezeigt.
Die EU-Abgeordneten bestimmen, welcher Film mit dem LUX-Filmpreis ausgezeichnet wird. Der Gewinnerfilm wird am 14. November in Anwesenheit der Regisseure im EU-Parlament in Straßburg verkündet.