25.10.2018 Straßburg – Der Gewinner des Sacharow-Menschenrechtspreises 2018 steht fest: Oleh Senzow wurde vom Europäischen Parlament zum diesjährigen Preisträger ernannt. Unter den Finalisten waren auch NGOs, die im Mittelmeer Migranten retten sowie der marokkanische Aktivist Nasser Zefzafi.

Heute (25.10.) wurde der Gewinner des Sacharow-Preises von Parlamentspräsident Antonio Tajani bekannt gegeben. Oleh Senzows Engagement gegen die Annexion der Krim hat sowohl den Entwicklungsausschuss als auch den Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten sowie den Unterausschuss für Menschenrechte überzeugt. Bestimmt wurde der Gewinner vom Präsidenten des Parlaments und den Fraktionsvorsitzenden. Der Preis in Höhe von 50.000 Euro wird Oleh Senzow offiziell am 12. Dezember in Straßburg verliehen.

Über Oleh Senzow

Oleh Senzow ist ein ukrainischer Regisseur, der zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Ihm wird vorgeworfen auf der Krim Terroranschläge gegen die russische “de facto” Regierung geplant zu haben. Amnesty International hat das Verfahren als “unfaire Verhandlung vor einem Militärgericht kritisiert”. Senzow ist für rund 70 Ukrainer zum Symbol geworden, die illegal von den russischen Besatzern der Krim verhaftet und zu langen Gefängnisstrafen verurteilt wurden.

Der Kampf für Menschenrechte darf nicht enden

Oleh Senzow kann sich nun in einer Reihe mit Nobelpreisträgern wie Nelson Mandela, Aung San Suu Kyi oder Malala Yousafzai sehen, die ebenfalls in den vergangenen Jahren mit dem Sacharow-Preis ausgezeichnet wurden. Alle Preisträger haben im Kampf gegen Menschenrechtsverletzungen einen außerordentlichen Einsatz gezeigt. Manche von ihnen wurden aufgrund ihres Wirkens sogar inhaftiert. Der Preis würdigt und unterstützt Menschen, die sich trotz vieler und extremer Widerstände für andere einsetzen und hilft ihnen, trotz Widerstände weiterzumachen.

Der Sacharow-Preis wurde nach dem russischen Physiker Andrei Sacharow benannt, der 1975 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, weil er die Gefahren des atomaren Wettrüstens öffentlich anprangert hatte. Seit 1988 verleiht das Europäische Parlament nun jährlich den Preis, um Personen und Organisationen für ihre Bemühungen um Menschenrechte und freie Meinungsäußerung zu ehren.

 

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