Rahmenvertrag über weiteren COVID-19-Impfstoff © Europäische Union, 2020, Quelle: EU-Kommission - Audiovisueller Dienst, Fotograf*in: Claudio Centonze

02.08.2022 Brüssel. Die EU-Kommission ergänzt das Portfolio der COVID-19-Impfstoffe um einen weiteren, proteinbasierten Impfstoff. HERA, die EU-Behörde für die Krisenvorsorge und -reaktion bei gesundheitlichen Notlagen, hat mit dem Unternehmen Hipra einen Rahmenvertrag für die gemeinsame Beschaffung von bis zu 250 Millionen Dosen seines Vakzins unterzeichnet. Es wird derzeit als Auffrischungsdosis für zuvor immunisierte Personen ab 16 Jahren entwickelt.
EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides erklärte: „Wir müssen in den kommenden Monaten die Zahl der Impfungen und Booster unbedingt erhöhen. Wir arbeiten unablässig, um dafür zu sorgen, dass genügend Impfstoffe für alle verfügbar sind.“

14 Mitgliedstaaten und andere Länder beteiligen sich an dieser gemeinsamen Beschaffung. Da die Fallzahlen in Europa wieder steigen, werden die beteiligten Länder durch diese Vereinbarung den HIPRA-Impfstoff rasch erhalten, sobald er von der Europäischen Arzneimittel-Agentur positiv bewertet wurde.

Breites Impfstoff-Portfolio der EU

Der Vertrag mit HIPRA über die gemeinsame Beschaffung ergänzt ein ohnehin schon umfangreiches Impfstoffportfolio, das durch die EU-Impfstoffstrategie gesichert wird und die bislang Verträge mit AstraZenecaSanofi-GSKJanssen Pharmaceutica NVBioNtech-PfizerModernaNovavax und Valneva umfasst. Mit Hilfe der EU-Impfstoffstrategie wurden rund 4,2 Milliarden Dosen gesichert.

Dieses breit gefächerte Impfstoffportfolio wird gewährleisten, dass Europa nach wir vor gut für die Impfungen gegen COVID-19 vorbereitet ist und Impfstoffe eingesetzt werden, die sich als sicher und wirksam erwiesen haben.  Die beteiligten Staaten haben auch die Möglichkeit, die Impfstoffe Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen zu spenden oder sie anderen europäischen Ländern zukommen zu lassen.

Hipra-Impfstoff: Auffrischung für zuvor immunisierte Personen ab 16

HIPRAs bivalenter Impfstoff mit rekombinanten Proteinen, der sich derzeit in der fortlaufenden Überprüfung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur befindet, wird derzeit als Auffrischungsdosis für zuvor immunisierte Personen ab 16 Jahren entwickelt. Der Impfstoff von HIPRA wird gekühlt bei Temperaturen zwischen 2 und 8 Grad Celsius gelagert, was die Lagerung und Verteilung europa- und weltweit erleichtert.

Nächste Schritte

HIPRAs COVID-19-Impfstoff befindet sich derzeit in der fortlaufenden Überprüfung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA). Sobald der Impfstoff zugelassen wird, können ihn die beteiligten Länder über den bestehenden Rahmenvertrag kaufen.

Hintergrund

HERA ist ein wichtiger Pfeiler der Europäischen Gesundheitsunion und entscheidend für die Stärkung der Reaktions- und Vorsorgemaßnahmen der EU bei gesundheitlichen Notlagen. Die Behörde wurde im September 2021 eingerichtet, um Ad-hoc-Lösungen im Pandemiemanagement durch eine dauerhafte Struktur zu ersetzen – mit angemessenen Instrumenten und Ressourcen zur Planung der EU-Krisenreaktion im Falle von Gesundheitskrisen.

Die Vereinbarung der EU über die gemeinsame Beschaffung bietet den 36 teilnehmenden Ländern die gemeinsame Beschaffung medizinischer Gegenmaßnahmen als Alternative oder Ergänzung zu einem Vorgehen auf nationaler Ebene. Rahmenverträge für COVID-19-Therapeutika wurden zuvor bereits mit Hoffmann-La Roche und GlaxoSmithKline Ltd über den Kauf monoklonaler Antikörper sowie mit Gilead über den Kauf eines Virostatikums geschlossen. HERA arbeitet auch künftig eng mit den teilnehmenden Ländern zusammen, um Prioritäten der gemeinsamen Beschaffung zu ermitteln und umzusetzen.

Links zum Thema:

Vollständige Pressemitteilung 

Maßnahmen der Europäischen Kommission zur Sicherstellung einer ausreichenden Versorgung mit medizinischen Gegenmaßnahmen als Unterstützung für die Bewältigung von COVID-19

Sichere Corona-Impfstoffe für die Menschen in Europa

HERA-Präsenz im Internet

HIPRA Human Health

 

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland