Thüringen erhält rund 70 Millionen Euro zur Bewältigung der Corona-Folgen © Europäische Union, 2017, Quelle: EU-Kommission - Audiovisueller Dienst, Fotograf*in: Mauro Bottaro

01.06.2021 Brüssel. Die Europäische Kommission wird über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) helfen, die Folgen der COVID-19-Pandemie in Thüringen mit zusätzlichen 69,2 Millionen Euro abzufedern. Konkret werden die Mittel eingesetzt, um das öffentliche Gesundheitssystem zu stärken und eine grüne, digitale und widerstandsfähige Erholung der Wirtschaft zu unterstützen. Die REACT-EU-Hilfe für Thüringen gehört zu den insgesamt 225,8 Millionen Euro, die die Kommission heute (Dienstag) für Frankreich, Deutschland, Kroatien und Lettland zur Bewältigung der Coronavirus-Krise bewilligt hat.

Rund 12 Mio. Euro sind für Investitionen in Krankenhäuser vorgesehen, etwa für technische Ausstattung, Infektionsprävention und Maßnahmen zur Sicherung des Krankenhausbetriebes. Weitere 24,5 Millionen Euro sollen in Forschung und Entwicklung mit Fokus auf grüne und digitale Technologien investiert werden. KMUs in besonders betroffenen Sektoren wie dem Tourismusbereich sollen rund 6,9 Millionen Euro zur Abfederung der unmittelbaren Folgen der Krise erhalten. Die grüne Wirtschaft soll durch Investitionen beispielsweise in den öffentlichen Nahverkehr mit 14,7 Millionen Euro unterstützt werden. Schließlich fließen 11,1 Millionen Euro in die Förderung von Energieeffizienz und erneuerbare Energien, z.B. in ein Projekt zur Reduzierung von CO2-Emissionen mithilfe von neuen Energieeffizienztechnologien.

Die Thüringer Behörden haben entschieden, die gesamte Zuweisung der EU-Aufbauhilfe REACT-EU dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zuzuweisen und die REACT-EU-Mittel in das bestehende EFRE-Programm 2014-2020 für Thüringen zu integrieren. Die zusätzliche Gesamtzuweisung aus REACT-EU beläuft sich auf 69,2 Millionen Euro.

Hintergrund

REACT-EU steht für „Recovery Assistance for Cohesion and the Territories of Europe“ (Aufbauhilfe für den Zusammenhalt und die Gebiete Europas) und ist eine Initiative, mit der die Maßnahmen zur Krisenbewältigung und zur Linderung der Krisenfolgen im Wege der Investitionsinitiative zur Bewältigung der Coronavirus-Krise und der Investitionsinitiative Plus zur Bewältigung der Coronavirus-Krise weitergeführt und ausgebaut werden. Sie wird zu einer grünen, digitalen und stabilen Erholung der Wirtschaft beitragen.

Das REACT-EU-Paket umfasst zusätzliche Mittel in Höhe von 55 Milliarden Euro, die im Zeitraum 2014-2020 über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Europäischen Sozialfonds (ESF) wie auch den Europäischen Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligten Personen (FEAD) bereitgestellt werden. Diese zusätzlichen Mittel werden im Zeitraum 2021-2022 im Rahmen des Programms NextGenerationEU und bereits 2020 im Wege einer gezielten Überarbeitung des geltenden Finanzrahmens bereitgestellt.

REACT-EU wird zusätzliche Mittel für die wichtigsten Sektoren bereitstellen, die entscheidend im Hinblick darauf sind, die Grundlage für einen soliden Wiederaufbau zu schaffen. Dazu gehören Investitionen für den Erhalt von Arbeitsplätzen, darunter Kurzarbeitsregelungen und Unterstützung für Selbstständige. Die Mittel können auch unterstützend eingesetzt werden zur Schaffung von Arbeitsplätzen und für Beschäftigungsmaßnahmen für junge Menschen, für die Gesundheitssysteme und zur Bereitstellung von Betriebskapital und zur Investitionsförderung zugunsten kleiner und mittlerer Unternehmen. Diese Unterstützung wird für alle Wirtschaftszweige, auch für die stark in Mitleidenschaft gezogenen Sektoren Tourismus und Kultur, zur Verfügung stehen.

Links zum Thema:

Faktenblatt: EU-Haushalt für den Wiederaufbau: Fragen und Antworten zu REACT-EU, zur Kohäsionspolitik nach 2020 und zum Europäischen Sozialfonds+

Der EFRE in Thüringen

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.