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Dreizehnmal mehr antisemitische Inhalte auf deutschsprachigen Kanälen von Twitter, Facebook und Telegram seit Beginn der Pandemie © Europäische Union, 2018, Quelle: EU-Kommission - Audiovisueller Dienst, Fotograf*in: Mauro Bottaro

03.06.2021 Brüssel. Die Verbreitung antisemitischer Inhalte in den sozialen Medien hat während der Corona-Pandemie stark zugenommen. So stieg die Zahl antisemitischer Inhalte in deutscher Sprache auf Twitter, Facebook und Telegram während der ersten beiden Monate des Jahres 2021 im Vergleich zu den Vorjahresmonaten um das Dreizehnfache. Das ist das Ergebnis der Studie „Anstieg des Antisemitismus im Internet während der Pandemie“, die die Europäische Kommission heute (Donnerstag) vorgestellt hat.

Antisemitische Inhalte in deutscher Sprache wurden auf Telegram zwischen dem 1. Januar 2020 und dem 8. März 2021 über zwei Milliarden Mal aufgerufen.

Im gleichen Zeitraum wurden antisemitische Inhalte in französischer Sprache auf Facebook über eine halbe Million Mal gelikt, kommentiert und geteilt. Auf Twitter erhielten antisemitische französischsprachige Inhalte über drei Millionen Retweets und Likes.

Die Studie „The rise of antisemitism online during the pandemic“ wurde vom Institut für strategischen Dialog (ISD) durchgeführt und analysiert Online-Inhalte in deutscher und französischer Sprache. Vergleicht man die ersten beiden Monate des Jahres 2020 mit den ersten beiden des Jahres 2021, so zeigen die Ergebnisse einen siebenfachen Anstieg antisemitischer Inhalte auf Twitter, Facebook und Telegram in französischer Sprache und einen über dreizehnfachen Anstieg antisemitischer Inhalte in deutscher Sprache.

Die Studie ermittelte auch die Verbreitung von Inhalten im Graubereich, die wahrscheinlich nicht gegen die Gesetze gegen Hassreden oder Holocaust-Leugnung in Frankreich oder Deutschland verstoßen, aber dennoch das Potenzial haben, schädlich zu sein.

Die Studie wird anlässlich des Treffens der Arbeitsgruppe der Europäischen Kommission zum Thema Antisemitismus veröffentlicht, bei der Kommissionsvizepräsident Margaritis Schinas eine Grundsatzrede halten und eine offene Diskussion mit den Teilnehmenden führen wird.

Neue Berichte zeigen Desinformation über Corona-Impfstoffe auf

Wie Facebook, Google, Microsoft, Twitter, TikTok und Mozilla unterdessen falsche und irreführende Informationen über COVID-19 bekämpft haben, zeigt ein neuer Bericht, den die Europäische Kommission ebenfalls heute (Donnerstag) veröffentlicht hat. Die Plattformen, die den Verhaltenskodex zur Desinformation unterzeichnet haben, legten diese Berichte im Rahmen des Überwachungs- und Berichterstattungsprogramms zu COVID-19 vor. Weitere Informationen dazu hier.

Links zum Thema:

Vaccine disinformation: platforms monitoring program extended until the end of the year
Nachricht der EU-Kommission vom 03.06.2021.

Studie „The rise of antisemitism online during the pandemic“

Hintergrundinformationen zum Kampf gegen Antisemitismus in der EU

Verhaltenskodex zur Bekämpfung von Desinformation

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.