EU kommt bei den meisten Nachhaltigkeitszielen voran – aber nicht bei allen © Europäische Union, 2020, Quelle: EU-Kommission - Audiovisueller Dienst, Fotograf*in: Xavier Lejeune

22.06.2020 Brüssel. Die Europäische Union ist in den letzten fünf Jahren bei fast allen UN-Nachhaltigkeitszielen vorangekommen. Beim Klimaschutz tritt die EU allerdings auf der Stelle, bei der Geschlechtergerechtigkeit gibt es sogar Rückschritte. Das zeigt eine heute (Montag) vom Statistikamt Eurostat vorgelegte Erhebung. „Während wir die dramatischen Auswirkungen der Pandemie bekämpfen, dürfen wir globale Herausforderungen wie den Klimawandel, den Verlust der biologischen Vielfalt und die wachsende soziale und wirtschaftliche Ungleichheit nicht aus den Augen verlieren“, sagte Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni. Bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele müsse Europa eine globale Vorreiterrolle einnehmen.

Der Eurostat-Bericht gibt einen statistischen Überblick über die Fortschritte der EU bei den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen. Nachhaltigkeit ist ein grundlegendes Ziel der Europäischen Union und eine Priorität der von der Leyen-Kommission. Alle Politiken der Kommission, wie zum Beispiel der Übergang zu einer klimaneutralen und ressourceneffizienten Wirtschaft, sind der Erreichung der SDGs förderlich.

Seit diesem Jahr werden die Fortschritte der Mitgliedstaaten in Bezug auf die Nachhaltigkeitsziele in das Europäische Semester zur wirtschaftspolitischen Steuerung in der EU integriert. In jedem Länderbericht wird eine zusammenfassende Bewertung und ein eigener Anhang die Leistung der einzelnen Mitgliedstaaten in Bezug auf die SDGs und den Trend der letzten fünf Jahre dargelegt.

Insgesamt bestätigt der heutige Bericht, dass die EU in den letzten fünf Jahren bei fast allen SDGs Fortschritte erzielt hat, etwa bei der Erreichung des Nachhaltigkeitsziels SDG 16 „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen“. Gute Fortschritte, wenn auch deutlich langsamer, waren bei SDG 1 „Keine Armut“ und SDG 3 „Gesundheit und Wohlergehen“ zu verzeichnen, gefolgt von SDG 2 „Kein Hunger“ und SDG 8 „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“.

Bei acht Nachhaltigkeitszielen hat die EU laut Eurostat in den letzten fünf Jahren insgesamt moderate Fortschritte erzielt. Solche moderaten Trends sind sichtbar für SDG 11 „Nachhaltige Städte und Gemeinden“, SDG 4 „Hochwertige Bildung“, SDG 17 „Partnerschaft zur Erreichung der Ziele“, SDG 12 „Nachhaltige/r Konsum und Produktion“, SDG 7 „Bezahlbare und saubere Energie“, SDG 10 „Weniger Ungleichheiten“, SDG 15 „Leben und Land“ und SDG 9 „Industrie, Innovation und Infrastruktur“.

Für SDG 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“ gab es in den letzten fünf Jahre keinerlei Fortschritte, während sich die EU für SDG 5 „Geschlechtergleichheit“ von den Zielen der nachhaltigen Entwicklung entfernt hat. Im Falle der beiden Ziele SDG 6 „Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen“ und SDG 14 „Meeresökosysteme“ können die Gesamttrends aufgrund unzureichender Daten in den letzten fünf Jahren nicht berechnet werden.

Links zum Thema:

Eurostat-Pressemitteilung (DE) und der gesamte Fortschrittsbericht (EN)

Mitschnitt der Pressekonferenz von Kommissar Gentiloni

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland