Tigray-Konflikt: Konfliktparteien müssen Zugang für humanitäre Hilfe gewährleisten © Europäische Union, 2019, Quelle: EU-Kommission - Audiovisueller Dienst, Fotograf*in: Lukasz Kobus

26.11.2020 Brüssel. EU-Krisenmanagement-Kommissar Janez Lenarčič hat gestern (Mittwoch) nach einem Austausch mit dem stellvertretenden Premierminister und Außenminister Äthiopiens, Demeke Mekonnen, alle Konfliktparteien in der Tigray-Region dazu aufgerufen, den Zugang für humanitäre Hilfe zu gewährleisten. Lenarčič sagte: „Die einzige Lösung liegt in der sofortigen Einstellung der Feindseligkeiten. Solange dies nicht der Fall ist, bleibt die Gefahr einer ernsthaften Destabilisierung Äthiopiens sowie der gesamten Region bestehen. Die EU betrachtet Äthiopien als einen wichtigen Partner in Afrika und möchte das Land als einen friedlichen, demokratischen und wohlhabenden Ort für seine gesamte Bevölkerung sehen.“

Die humanitäre Lage in Äthiopien war bereits vor dieser Krise angespannt. Die Kommission hat im Jahr 2020 bereits mehr als 44 Millionen Euro für humanitäre Hilfe bereitgestellt. Nach der Eskalation der Feindseligkeiten stellte die Kommission unverzüglich weitere 4 Millionen Euro für den dringenden humanitären Bedarf äthiopischer Flüchtlinge bereit, die vor dem Konflikt in den benachbarten Sudan geflohen sind.

Mit diesen EU-Mitteln werden Nichtregierungsorganisationen und Organisationen der Vereinten Nationen in Kassala und in den Gedarif-Staaten im Ostsudan unterstützt, die beide einen plötzlichen Zustrom von Flüchtlingen erlebt haben, der die bestehende humanitäre Lage vor Ort noch verschärft hat. Die Flüchtlinge werden lebensnotwendige Grundbedürfnisse wie Unterkünfte, Zugang zu Nahrung und medizinischer Versorgung, sanitäre Einrichtungen und Hygiene sowie Schutz erhalten.

Links zum Thema:

Das Statement des Kommissars im Wortlaut

Pressemitteilung: Unterstützung für äthiopische Flüchtlinge

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.