30.04.2024 Brüssel. Am Mittwoch (1. Mai) jährte sich der Beitritt von zehn Staaten zur Europäischen Union zum zwanzigsten Mal: Am 1. Mai 2004 wurden die Bürgerinnen und Bürger Zyperns, Tschechiens, Estlands, Ungarns, Lettlands, Litauens, Maltas, Polens, der Slowakei und Sloweniens zu Bürgerinnen und Bürger der EU. Über Nacht wurde die EU zu einer größeren politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Einheit: von Tallinn bis Lissabon, von Valletta bis Stockholm, von Dublin bis Nikosia.
Freizügigkeit, Wachstum und Wohlstand
In den 20 Jahren danach haben fast 450 Millionen Europäerinnen und Europäer die Freizügigkeit in einer größeren Union genutzt. Die Bürgerinnen und Bürger haben stärkere Rechte und Freiheiten. Die Volkswirtschaften der damals neuen Mitgliedstaaten boomen, ihre landwirtschaftliche Produktion hat sich verdreifacht und die Arbeitslosigkeit wurde um die Hälfte gesenkt. Auch die Länder, die zum Zeitpunkt der Erweiterung 2004 bereits Mitglieder waren, haben Wachstum und Wohlstand erlebt.
Nützliche Links für die Recherche
Informationen rund um diese bis dato größte Erweiterung der Europäischen Union finden Sie auf dieser Website. Eine Zusammenstellung verschiedener Erfolgsgeschichten gibt es hier. Dazu kommt noch eine Broschüre zum Herunterladen.
Im Berliner Abgeordnetenhaus gab es eine Podiumsdiskussion zu dem Thema die vom rbb für das Format „Das Forum“ aufgezeichnet wurde: Was hat sich in den 20 Jahren nach dieser Erweiterung verändert und wie geht es weiter mit der EU? Auf dem Podium war auch die Leiterin der Kommissionsvertretung in Deutschland, Barbara Gessler. Ausstrahlung am Sonntag, 5.5., auf rbb24 Inforadio um kurz nach 11 Uhr (und als Wiederholung abends um 20:04 Uhr).
Geburtsstunde einer größeren Union, Beginn eines neuen Zeitalters
In einer Rede beim Festakt des Europaparlaments zur Erweiterung 2004 am vergangenen Mittwoch (24.4.) sagte die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen: „Als es am 1. Mai 2004 Mitternacht schlug, geriet ein ganzer Kontinent in Feierstimmung. Freudenfeuer erleuchteten die Nacht in den baltischen Staaten. Tausend Feuerwerkskörper tauchten das Meer rund um Malta und Zypern und die slowenischen Seen in buntes Licht. Und die Ode an die Freude ertönte in den mittel- und osteuropäischen Städten, die vorher jenseits des Eisernen Vorhangs lagen. Das war nicht nur die Geburtsstunde einer größeren Union – es war der Beginn eines neuen Zeitalters!“
Erweiterung hat beide Seiten gestärkt
Von der Leyen verwies auf die neuen Chancen, die sich den Menschen und Unternehmen in ganz Europa geboten hatten. Europa habe die Menschen in den neu dazugekommenen Ländern gestärkt, aber diese Menschen hätten auch Europa stärker gemacht. „Durch Sie konnten wir besser auf die geopolitischen Herausforderungen reagieren, denen wir uns gegenübersehen, von der entschlossenen Unterstützung unserer östlichen Mitglieder für die Ukraine bis hin zur Führungsrolle Zyperns bei der Einrichtung des Seekorridors für Hilfslieferungen an Gaza. Dank Ihnen ist die Stimme Europas auf der Weltbühne jetzt sehr viel stärker.“
Blick in die Zukunft
Die Kommissionspräsidentin betonte: „Wir tun gut daran, künftige Erweiterungen ins Auge zu fassen, während wir auf die Erfolge der letzten 20 Jahre zurückblicken.“ Sie verwies auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und die existenzielle Bedrohung, die Russland nicht nur für die Ukraine, sondern auch für Europa darstellt. Auch werde das, was in der Ukraine passiert, die Europäische Union bis in alle Zukunft prägen. Deshalb: „Wenn Europa wie schon vor 20 Jahren die Zukunft gewinnen soll – dann muss die Ukraine siegen.“
Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland