EU-Arzneimittelstrategie: Breite öffentliche Konsultation startet heute © Europäische Union, 2020, Quelle: EU-Kommission - Audiovisueller Dienst, Fotograf*in: Dati Bendo

16.06.2020 Brüssel. Die Europäische Kommission hat heute (Dienstag) eine zweite Konsultation zur geplanten Arzneimittelstrategie für Europa eröffnet. Neben Feedback zum Anfang des Monats veröffentlichten „Fahrplan“ zur Strategie (noch möglich bis 7. Juli), bittet sie ab heute und bis zum 15. September alle interessierten Einzelpersonen, Interessenträger und Organisationen um die Beantwortung eines Online-Fragebogens. Er umfasst Fragen zu folgenden zentralen Themen: strategische Autonomie und Arzneimittelherstellung, Zugang zu erschwinglichen Arzneimitteln, Innovation, ökologische Nachhaltigkeit und Herausforderungen im Gesundheitsbereich. EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides will die Arzneimittel-Strategie bis Ende des Jahres vorstellen.

Sie erklärte: „Die Arzneimittelstrategie für Europa ist ein Eckpfeiler unserer Gesundheitspolitik für die nächsten fünf Jahre, und diese Konsultation gibt allen Interessenträgern die Möglichkeit, diese Strategie mitzugestalten. Ich rufe die Patientenverbände, die Wirtschaft, die Behörden, die Hochschulen und die breite Öffentlichkeit auf, sich daran zu beteiligen. Mit dieser Strategie, die ich Ende des Jahres vorlegen werde, werden wir auf die Herausforderungen reagieren, die durch die COVID-19-Pandemie und die strukturellen Probleme in Bezug auf Zugang, Erschwinglichkeit und strategische Autonomie unserer Union im Arzneimittelbereich noch verschärft wurden. Wir müssen sicherstellen, dass alle Patientinnen und Patienten Zugang zu einer optimalen Versorgung und erschwinglichen Arzneimitteln haben. Gemeinsam können wir dies erreichen.“

Mit der Strategie soll ein zukunftssicheres System aufgebaut werden, das die Chancen der Digitalisierung nutzt und Innovationen insbesondere in Bereichen fördert, in denen der Bedarf noch nicht gedeckt ist, wie bei antimikrobiellen Wirkstoffen, Arzneimitteln für Kinder und Arzneimitteln für seltene Krankheiten. Außerdem soll die Abhängigkeit der EU von Einfuhren aus Drittländern verringert werden. Ein Teil der pharmazeutischen Wirkstoffe, die für die Herstellung bestimmter Generika (darunter „alte“ Antibiotika, onkologische Arzneimittel und grundlegende Arzneimittel wie Paracetamol) benötigt werden, stammt aus China und Indien.

Weitere Ziele der Strategie sind die Verringerung der Umweltauswirkungen von Arzneimitteln und die Bekämpfung von Resistenzen gegen antimikrobielle Wirkstoffe.

Die aktuelle COVID-19-Krise hat gezeigt, dass die EU dafür sorgen muss, dass Arzneimittel, einschließlich Impfstoffe, jederzeit erhältlich sind.

Parallel zu der Konsultation wird die Kommission in den kommenden Wochen und Monaten auch bilaterale Gespräche auf fachlicher Ebene mit den Interessenträgern führen.

Links zum Thema:

Website mit Link zum Fragebogen

Arzneimittelstrategie: Europäische Kommission startet öffentliche Konsultation
Presseinformation der EU-Kommission vom 16.06.2020.

Website: Pharmaceutical strategy for Europe

Website mit Roadmap zur Arzneimittelstrategie und Feedback-Möglichkeit

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland