Lorenzo-Natali-Medienpreis für mutigen Journalismus verliehen © Europäische Union, 2020, Quelle: EU-Kommission - Audiovisueller Dienst, Fotograf*in: Lukasz Kobus

01.10.2021 Brüssel. Die Europäische Kommission hat am Freitag (1. Oktober) die Namen der drei Gewinnerinnen des „Lorenzo Natali“-Medienpreises 2021 bekannt gegeben. Ausgezeichnet wurden insgesamt drei Journalistinnen für ihre Berichterstattung über die Rohingya-Flüchtlinge, die Ausbeutung der Arbeitskraft von Migrantinnen und Migranten sowie den Hunger in Indien. Die Kommissarin für internationale Partnerschaften, Jutta Urpilainen, präsentierte die Gewinnerinnen auf der heutigen Preisverleihung: „Mit dem diesjährigen Lorenzo-Natali-Medienpreis werden drei herausragende Journalistinnen ausgezeichnet, deren exemplarische Arbeit Mut, Integrität und Engagement für Chancengleichheit in der Welt verkörpert. Durch Ihre journalistische Arbeit helfen Sie, Veränderungen herbeizuführen, ganz gleich, ob Sie gegen Ungleichheiten kämpfen, sich für den Schutz der Menschenrechte einsetzen oder auf die existenzielle Bedrohung durch den Klimawandel eingehen.“ Der Preis wird seit fast drei Jahrzehnten für mutigen Journalismus und eindrückliche Reportagen verliehen, die gesellschaftlich bedeutende globale Herausforderungen beleuchten.

Die Preisträgerinnen von 2021 wurden von einer Jury aus mehr als 1.100 Bewerbungen aus der ganzen Welt ausgewählt:

Großer Preis

Pari Saikia von Vice Media India für: „Rohingya Brides Thought They Were Fleeing Violence. Then They Met Their Grooms”
In ihrer Reportage über die Ausbeutung geflüchteter Rohingya-Frauen legt Pari Saikia die Hintergründe und Methoden des Frauenhandels in der Region offen.

Europa-Preis

Maria Altimira vom Diario Ara für: „Abusos en los campos de fresas”
In diesem Bericht deckt Maria Altimira die Ausbeutung der Arbeitskraft und den sexuellen Missbrauch von Landarbeiterinnen und -arbeiten auf und berichtet von Versuchen, die zuständigen Aufsichtsbehörden für diese Verstöße zur Rechenschaft zu ziehen.

Preis für die beste Nachwuchsjournalistin

Srishti Jaswal von Stories Asia für: „The Global Hunger Index Reveals India’s Ignored Hunger Crisis“
Die Recherchen von Srishti Jaswal haben Indiens verschwiegene Hungerkrise und die unzureichende Berichterstattung über Todesfälle durch Hunger aufgedeckt.

Die Preisträgerinnen wurden von einer Jury ausgewählt, der die folgenden Fachleute für Journalismus und Entwicklung angehörten:

  • Diana Moukalled (Daraj.com)
  • Sulemana Braimah (Media Foundation for West Africa)
  • Jana Ciglerová (Denik N)
  • Zuliana Lainez (Internationaler Journalistenverband)
  • Steve Sapienza (Pulitzer Center)

Alle eingereichten Beiträge durchliefen eine Vorauswahl, die von vier Journalistenschulen durchgeführt wurde: Vesalius College in Brüssel, Universidade Católica Portuguesa in Lissabon, Universidad de Navarra in Pamplona und Université Saint Joseph in Beirut.

Hintergrund

Der 1992 ins Leben gerufene Lorenzo-Natali-Preis der Europäischen Kommission wird im Gedenken an den früheren EU-Kommissar für Entwicklungszusammenarbeit Lorenzo Natali verliehen. Lorenzo Natali war ein entschiedener Verfechter der freien Meinungsäußerung, Demokratie, Menschenrechte und Entwicklung.

Mit dem Preis werden herausragende Berichte über aktuelle Themen wie Klimawandel, Frauenrechte, Ungleichheiten, Gesundheit und medizinische Versorgung, Demokratie und Menschenrechte gewürdigt.

Die drei Kategorien des Preises im Jahr 2021 waren:

  • Großer Preis für einen Bericht, der von einem Medienunternehmen mit Sitz in einem der Partnerländer der Europäischen Union veröffentlicht wurde.
  • Europa-Preis für einen Bericht, der von einem Medienunternehmen mit Sitz in der Europäischen Union veröffentlicht wurde.
  • Preis für die beste Nachwuchsjournalistin für einen Bericht von einer Journalistin unter 30 Jahren, der von einem Medienunternehmen mit Sitz in der Europäischen Union oder in einem ihrer Partnerländer veröffentlicht wurde.

Links zum Thema:

Website über den Lorenzo-Natali-Medienpreis

Europäische Kommission: Generaldirektion für Internationale Partnerschaften 

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.