03.01.2018 Brüssel/Hannover. Die Europäische Kommission erneuert das Netz der „europe direct“–Informationszentren in Deutschland. 41 Zentren in allen Teilen Deutschlands wurden kurz vor Jahresende von der EU-Kommission in offener Ausschreibung ausgewählt. Die erfolgreichen Bewerber erhalten Zuschüsse von der EU-Kommission und sollen ab dem 1. Januar 2018 drei Jahre lang tätig sein. Das Europäische Informations-Zentrum (EIZ) Niedersachsen in Hannover gehört auch weiter zum „europe direct“-Informationsnetz der EU-Kommission.

Das „europe direct“-Netz bietet den Bürgerinnen und Bürgern Möglichkeiten, praktische Informationen zu erhalten, Ratschläge zu ihren Rechten in der Europäischen Union (EU) einzuholen und aktuelle europapolitische Themen zu diskutieren. Die meisten dieser Zentren werden von regionalen oder kommunalen Gebietskörperschaften sowie Verbänden unterhalten. Das EIZ Niedersachsen wird vom Land Niedersachsen betrieben und ist Teil der Europaabteilung des Niedersächischen Ministeriums für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung in Hannover.

Neben dem EIZ Niedersachsen in Hannover gibt es in den Jahren 2018 bis 2020 drei weitere „europe direct“-Informationszentren in Niedersachsen und zwar in Leer, in Lüneburg und in Osnabrück.

„Die Informationszentren von Europe Direct sind eine Erfolgsgeschichte, die wir hiermit fortsetzen“, sagte Richard Kühnel, Vertreter der Europäischen Kommission in Deutschland. „Wir erneuern unser Netz, damit die Zentren weiterhin Bürgeranfragen beantworten und zu einer Debatte über europäische Themen auf lokaler Ebene beitragen können.“

Für ihre Informationstätigkeit über die EU erhalten die Zentren Zuschüsse von der EU-Kommission. Statt wie bisher einem Pauschalbetrag von maximal 25.000 Euro jährlich konnten die Zentren jetzt Anträge für Zuschüsse von 20.000 bis 40.000 Euro stellen. „Wer mehr leisten kann, bekommt auch mehr Gestaltungsmöglichkeiten“, sagte Kühnel. Die Höhe der Gesamtmittel, die die EU für diese 41 Zentren in Deutschland zur Verfügung stellt, liegt wie bisher bei rund 1,4 Millionen Euro jährlich.

Die erste Generation des „europe direct“-Informationsnetzes wurde im Jahr 2005 eingerichtet. Seither wurden diese Zentren auf alle EU-Mitgliedstaaten ausgeweitet und von immer mehr Bürgern in ganz Europa in Anspruch genommen. Das „europe direct“-Netz spielt eine wichtige Rolle dabei, die Menschen vor Ort mit ihren Problemen unmittelbar anzusprechen und ihnen die Europäische Union verständlich zu machen.

Die 41 Informationszentren in Deutschland, die ab 2018 bis 2020 Zuschüsse erhalten, liegen in folgenden Städten (in alphabetischer Reihenfolge): Aachen, Aalen, Augsburg, Berlin, Brandenburg, Bremen, Coburg, Darmstadt, Dietzenbach, Dresden, Duisburg, Düsseldorf, Erfurt, Essen, Frankfurt/Oder, Freiburg, Freyung, Furth im Wald, Gießen, Guben, Gütersloh, Halle, Hamburg, Hannover, Kaiserslautern, Karlsruhe, Kassel, Kiel, Koblenz, Leer, Leipzig, Lüneburg, Magdeburg, München, Nordhausen, Nürnberg, Osnabrück, Rostock, Saarbrücken, Steinfurt und Stuttgart.

Unter dem Markenzeichen „europe direct“ werden den Bürgerinnen und Bürgern vier Einrichtungen angeboten, deren Leistungen kostenlos in Anspruch genommen werden können:

  • Die Informationszentrale „europe direct“ steht den Bürgerinnen und Bürgern europaweit für Anfragen per Telefon, Post oder E-Mail zu sämtlichen EU-Themen zur Verfügung (Gebührenfreie Rufnummer 00800 6 7 8 9 10 11 – von 9-18 Uhr).
  • Die „europe direct“-Informationszentren (EDIC) fungieren als Kontaktstellen vor Ort. Sie bieten Informationen und Auskunft zu allen EU-Angelegenheiten und stehen zur persönlichen Bearbeitung von Anfragen unter Berücksichtigung der örtlichen Zusammenhänge zur Verfügung. Geschulte Mitarbeiter wirken an der Organisation von Informationsveranstaltungen in Schulen und Debatten mit Kommunal- oder Landespolitikern mit und vertreten Europa auf Messen und Ausstellungen. Dank der mehr als eine Million Anfragen jährlich erhalten die politisch Verantwortlichen in Europa auch ein gutes unmittelbares Bild von den Anliegen und Sorgen der Menschen.
  • Die Europäischen Dokumentationszentren (EDZ) fördern Bildungs- und Forschungsvorhaben zur europäischen Integration. Sie stellen eine große Bandbreite von Unterlagen zur europäischen Politik zur Verfügung und fördern die wissenschaftliche Befassung mit EU-Themen.
  • Das Referenten- und Rednerteam „Team Europe“ besteht aus Fachreferenten, die auf Konferenzen oder in Schulen und Hochschulen Vorträge zu europäischen Themen halten.