06.06.2018 Luxemburg – Obwohl sich die Breitbandversorgung EU-weit im Allgemeinen verbessert hat, wird es nicht gelingen, alle für 2020 gesteckten Ziele zu erreichen. Zu dieser Einschätzung gelangt der Europäische Rechnungshof (EuRH) in einem neuen Bericht. Das Ziel der Europäischen Union, wonach 50 % aller europäischen Haushalte bis 2020 Zugang zu ultraschnellen Breitbandanschlüssen haben sollten, ist bei Weitem nicht erreicht, so das Ergebnis des EuRH. Insbesondere ländliche Gebiete sind immer noch schlechter angebunden als Städte.
Zwar haben fast alle Mitgliedstaaten das Ziel einer grundlegenden Breitbandversorgung erreicht, bei den 2020-Zielen einer Versorgung mit schnellen (über 30 Megabit pro Sekunde – Mbit/s) und ultraschnellen (über 100 Mbit/s) Breitbanddiensten wird dies aber aller Voraussicht nach nicht der Fall sein. Die Anbindung der ländlichen Gebiete ist in den meisten Mitgliedstaaten nach wie vor problematisch: In 14 der 28 Mitgliedstaaten lag die Versorgung von ländlichen Gebieten mit schnellen Breitbanddiensten unter 50 %. Außerdem hatten bis Mitte 2017 nur 15 % aller Haushalte Verträge über ultraschnelle Breitbanddienste abgeschlossen.
„Damit Europa sich im globalen Wettbewerb weiterhin behaupten kann und im Interesse der Bürgerinnen und Bürger sowie der Regierungen sind eine hohe Internetgeschwindigkeit und ein guter Internetzugang, wie sie Breitbandverbindungen bieten, unerlässlich“, erläuterte Iliana Ivanova, das für den Bericht zuständige Mitglied des Europäischen Rechnungshofs. „Es ist wichtig, dass sich die EU anspruchsvolle und realistische Breitbandziele für die Zukunft setzt, und diese Ziele auch verwirklicht. Der Hof unterbreitet Empfehlungen zu den Bereichen strategische Planung, ordnungspolitisches Umfeld und Förderung des Wettbewerbs.“
Pressemitteilung des Europäischen Rechnungshofs
Progress made, but take-up of ultra-fast broadband still significantly behind target (Youtube-Video des Europäischen Rechnungshofs)