Vier EU-finanzierte Filme konkurrieren bei Filmfestspielen in Venedig um den Goldenen Löwen © Europäische Union, 2019, Quelle: EU-Kommission - Audiovisueller Dienst, Fotograf*in: Jennifer Jacquemart

02.09.2020 Venedig. Mittwoch (02. September) beginnen die 77. Filmfestspiele von Venedig. Dort laufen zwölf Filme, die durch das europäische Filmförderprogramm MEDIA unterstützt werden. Vier dieser Filme stehen im Wettbewerb um den Goldenen Löwen, zwei davon mit deutscher Beteiligung. Wie die Filmbranche von der EU-Filmförderung profitiert, zeigt auch ein Bericht, den die EU-Kommission heute zum Kulturprogramm Creative Europe veröffentlicht hat. Demnach wurden im Jahr 2019 darüber ein Viertel aller Filmproduktionen in der EU unterstützt.

„Wir können uns Europa ohne Kultur nicht vorstellen; sie ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Identität. Deshalb haben wir über das Programm ,Kreatives Europa‘ mit Flexibilität und neuen Hilfsmaßnahmen auf die dringendsten Bedürfnisse der Branche reagiert. Dazu gehört auch die Vereinbarung mit dem Europäischen Investitionsfonds, die sicherstellen soll, dass das Garantieinstrument für die Kultur-und Kreativbranche geeignet ist, den Zugang zu Finanzmitteln zu verbessern und dem Sektor in der gegenwärtigen Krise zu helfen“, sagte EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton, der am Freitag bei dem Europäisches Filmforum im Rahmen der Filmfestspiele die Eröffnungsrede halten wird.

Im Wettbewerb um den Goldenen Löwen stehen: „Amants“ (Lovers) von Nicole Garcia (Frankreich), „Śniegu już nigdy nie będzie“ (Never Gonna Snow Again) von Małgorzata Szumowska (polnisch-deutsche Koproduktion), „Quo Vadis, Aida?“ von Jasmila Zbanic (eine Koproduktion von neun Ländern, darunter Deutschland) und „Notturno“ (Nocturnal) von Gianfranco Rosi (Italien).

Der Orizzonti-Wettbewerb, der den neuesten Trends im internationalen Kino gewidmet ist, wird drei von MEDIA geförderte Titel und die Sektion Venice Virtual Reality Expanded zwei weitere Titel umfassen.

Am Rande des Festivals werden drei weitere von MEDIA unterstützte Filme an der Giornate degli Autori und an der Internationalen Filmkritikerwoche in Venedig teilnehmen.

EU-Bericht „Creative Europe“

Welche Unterstützung das EU-Förderprogramm MEDIA für die europäische Filmbranche bedeutet, zeigt auch der heute von der EU-Kommission veröffentlichte Bericht zu Creative Europe, dem EU-Rahmenprogramm für den kulturellen und audiovisuellen Sektor.

Im Jahr 2019 förderte das Unterprogramm MEDIA 25 Prozent aller Filmproduktionen in der EU. Außerdem unterstützte es den audiovisuellen und Filmsektor in jeder Phase des Produktionszyklus: Dank des Programms wurden über 2.200 Fachleute geschult, über 430 Drehbücher entwickelt, 44 Fernsehserien produziert, 290 Filme vertrieben und 75 Festivals und Dutzende von Unternehmen unterstützt, die mit Online-Vertriebsmodellen experimentieren. Allein im Jahr 2019 erhielten 21 MEDIA-geförderte Filme 40 Auszeichnungen auf sieben der weltweit renommiertesten Filmfestivals.

Der Bericht umfasst auch die Schlüsselelemente des neuen Programms „Creative Europe 2021-2027“, das voraussichtlich im Januar 2021 anlaufen und sich mit den Herausforderungen befassen wird, vor denen der Kultur- und Kreativsektor aufgrund der Coronavirus-Pandemie steht. Die Kommission hat vorgeschlagen, den Kultur- und Kreativsektor zu einem wesentlichen Bestandteil des vorgeschlagenen Konjunkturprogramms für Europa zu machen, um seine vollständige und rasche Erholung von der Coronavirus-Krise sowie seine erhöhte Wettbewerbsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit zu gewährleisten.

Informationen zu allen EU-geförderten Filmen auf den 77. Filmfestspiele von Venedig finden Sie hier (link is external) .

Links zum Thema:

Daily News vom 2. September

Europäisches Filmforum und Link zur Übertragung der Rede von EU-Kommissar Breton

Den vollständigen Bericht zu „Creative Europe“ finden Sie hier

Aktuelle Informationen zur EU-Filmförderung, Zahlen und Fakten finden Sie beim Creative Europe Desk Deutschland.

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.