Chinesische Hilfslieferung erreicht Italien © Europäische Union, 2020, Quelle: EU-Kommission - Audiovisueller Dienst, Fotograf*in: Xavier Lejeune

06.04.2020 Brüssel. Nach einer Vereinbarung zwischen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und dem chinesischen Ministerpräsident Li Keqiang im vergangenen Monat ist nun eine Spende von Schutzausrüstungen aus China an die Europäische Union in Rom eingetroffen.

Der für Krisenschutz zuständige EU-Kommissar Janez Lenarčič sagte: „Wir sind dankbar für die Unterstützung aus China. Wie Präsidentin von der Leyen erklärt hat, sind wir in Notsituationen auf gegenseitige Unterstützung angewiesen. Die EU und China arbeiten seit Beginn der Coronavirus-Ausbreitung zusammen. Bereits im Februar hat die EU 56 Tonnen Ausrüstung nach China geliefert.“

Ein chinesisches Flugzeug hat 2 Millionen OP-Gesichtsmasken, 200.000 N95-Masken und 50.000 Testkits nach Italien geliefert. Nach Eintreffen dieser Direktspende Chinas an die EU übernahm das Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen die Verteilung in Italien.

Im Februar waren mehr als 56 Tonnen Hilfslieferungen (Schutzkleidung, Desinfektionsmittel und medizinische Masken) nach China gesandt worden, bereitgestellt durch Frankreich, Deutschland, Italien, Lettland, Estland, Österreich, die Tschechische Republik, Ungarn und Slowenien im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens.

Hintergrund

Das Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen (Emergency Response Coordination Centre, ERCC) ist der funktionale Kern des EU-Katastrophenschutzverfahrens und koordiniert die Bereitstellung von Hilfsgütern, Fachwissen, Katastrophenschutzteams und Spezialausrüstung für die von einer Katastrophe betroffenen Länder. Es sorgt für die rasche Bereitstellung von Soforthilfe und fungiert als Zentrale für die Koordinierung zwischen allen EU-Mitgliedstaaten, den sechs zusätzlichen Teilnehmerstaaten, dem betroffenen Land und den Experten des Katastrophenschutzes und der humanitären Hilfe. Das ERCC ist rund um die Uhr im Einsatz und kann jedes von einer Katastrophe größeren Ausmaßes betroffene Land innerhalb oder außerhalb der EU auf Ersuchen der nationalen Behörden oder einer UN-Einrichtung unterstützen.

Das Katastrophenschutzverfahren der Union stärkt die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten/teilnehmenden Staaten im Bereich des Katastrophenschutzes und dient zur Verbesserung der Katastrophenprävention, -vorsorge und -bewältigung. Im Rahmen des Verfahrens spielt die Europäische Kommission eine Schlüsselrolle bei der Koordinierung der Reaktion auf Katastrophen in Europa und weltweit.

Links zum Thema:

Coronakrise: Chinesische Hilfslieferung an die EU erreicht Italien
Presseinformation der EU-Kommission vom 06.04.2020.

Factsheet: Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen (ERCC)

Factsheet zum Katastrophenschutzverfahren der EU

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.