Waldbrände in Griechenland: EU hilft © Europäische Union, 2018, Quelle: EU-Kommission - Audiovisueller Dienst, Fotograf*in: Pavel Koubek

24.07.2023 Brüssel. Europa steht an der Seite Griechenlands bei der Bekämpfung der Waldbrände – das haben sowohl die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen als auch der für Krisenmanagement zuständige Kommissar Janez Lenarčič betont. Von der Leyen twitterte gestern nach einem Telefonat mit Premierminister Kyriakos Mitsotakis, Griechenland habe mit verheerenden Waldbränden und einer schweren Hitzewelle infolge des Klimawandels zu kämpfen und gehe mit dieser schwierigen Situation professionell um. Das Land könne jederzeit auf die europäische Solidarität zählen, Feuerwehrleute aus anderen EU-Staaten seien bereits vor Ort.

Kommissar Lenarčič nannte Details: rund 450 Feuerwehrleute und sieben Löschflugzeuge sind bzw. waren mittlerweile an verschiedenen Orten in Griechenland im Einsatz. Davon helfen auf der Insel Rhodos 81 Feuerwehrleute, 26 Fahrzeuge und drei Flugzeuge den örtlichen Kräften beim Kampf gegen die Flammen. Lenarčič schrieb auf Twitter: „Ελλάδα, βρισκόμαστε στο πλευρό σου“ – zu Deutsch: „Griechenland, wir stehen an Deiner Seite“.

Hilfe im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens

Die griechischen Behörden hatten am vergangenen Dienstag das EU-Katastrophenschutz­verfahren aktiviert. Als erstes wurden daraufhin zwei Canadair-Maschinen aus Italien und zwei aus Frankreich aus der EU-Flotte für den Einsatz vorbereitet. Anschließend boten Polen, Rumänien und die Slowakei jeweils ein Modul zur Waldbrandbekämpfung am Boden an. Die Copernicus-Satellitenkartierung der EU lieferte zudem eine Schadensbewertung für mehrere Gebiete in der Region Attika. Der Copernicus-Notfallmanagementdienst EFFIS bewertet die Waldbrandgefahr für den Süden Griechenlands für heute als sehr extrem, gleiches gilt für Zypern, für Gegenden in Zentral/Süd-Italien, Sardinien und Sizilien, sowie für Madrid, Kastilien-La Mancha und Andalusien in Spanien.

Über das Koordinierungszentrum für Notfallmaßnahmen steht die Kommission in engem Kontakt mit den griechischen Behörden.

Hintergrund

Für die grenzüberschreitende Bekämpfung von Waldbränden aus der Luft steht im Rahmen der rescEU-Reserve in diesem Jahr folgende Ausrüstung bereit: 

  • 28 Löschflugzeuge (24 Löschflugzeuge und 4 Hubschrauber), stationiert in mittlerweile zehn Mitgliedstaaten der Europäischen Union: Kroatien, Zypern, Tschechien, Frankreich, Griechenland, Italien, Portugal, Spanien, Schweden und seit diesem Jahr auch in Deutschland.
  • Elf Mitgliedstaaten stellen darüber hinaus insgesamt 440 Bodeneinsatzkräftebereit, 40 von ihnen kommen aus Deutschland.

Die gemeinsame Nutzung von Ausrüstung wird im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens koordiniert. Die EU kofinanziert die Kosten für Reise, Unterbringung und den Aufenthalt, außerdem einen Teil der operativen Kosten für den Einsatz europäischer Feuerwehrleute in Frankreich, Griechenland und Portugal und für ihre Rückreise nach Hause.

Die rescEU-Reserve erweitert die bisher im Rahmen des Europäischen Katastrophenschutz-Pools (ECPP) verfügbare Ausrüstung: 4 Canadair-Flugzeuge (2 aus Frankreich und 2 aus Griechenland); 5 Bodeneinsatzteams ohne Fahrzeugmodule aus Griechenland (1), Spanien (1), Frankreich (2) und Portugal (1); 7 Bodeneinsatzteams mit Fahrzeugmodulen aus Bulgarien (1), Frankreich (2), Polen (3) und Portugal (1); zwei Beratungs- und Bewertungsteams für die Waldbrandbekämpfung aus Spanien. 

Links zum Thema:

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland